Wie Benutzt Mann Öffentliche London Doppeldecker Busse

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Updated: November 16, 2023

Dieser Beitrag ist eine Anleitung zum Busfahren in London, inklusive dem Erwerb der Bustickets und weiterer nützlicher Tipps für die Reiseplanung. 

Es lohnt sich, bei einer Stadtbesichtigung die Fahrt mit dem Bus in Erwägung zu ziehen. Die Londoner Busse fahren rund um die Uhr und sind überall leicht zu erreichen. 

Das Londoner Bussystem deckt die ganze Stadt ab und bringt euch an Orte, die mit der U-Bahn mitunter nicht erreichbar sind. 

Und natürlich hat man eine tolle Aussicht auf diese hinreissende Stadt, während man an den meisten bekannten Sehenswürdigkeiten Londons vorbeifährt. 

Wir haben, falls ich euch dafür entschliesst, sogar eine selbstgeführte Busrundfahrt, die euch an den wichtigsten „Ikonen“ wie der Westminster Abbey, Trafalgar Square, Covent Garden und vielen mehr vorbeiführt.


BENUTZERFREUNDLICHKEIT

Diese Seite enthält zwar eine Menge an Informationen, dafür wird euch die Sache mit der Fahrkartenwahl, sobald ihr euch für eine Zahlungsmethode entschieden habt, recht leicht fallen. 

Es gibt Apps, die euch beim Planen der Busroute helfen können. Wir haben weiter unten ein paar Tipps dazu aufgelistet. 

Nach wenigen Fahrten schon werdet ihr alte Hasen sein beim Busfahren in London, England.


WIE MAN DIE FAHRKARTEN BEZAHLT

Fahrkarten für Busfahrten können kontaktlos (#contactless) bezahlt werden, oder man kauft eine Visitor Oyster Card, eine Oyster Card/Visitor Oyster oder eine Travelcard.

Barzahlung ist nicht möglich beim Busfahren in London. 


Contactless Cards

Das sind Credit oder Debit Cards (oder Geräte), die zur kontaktlosen Zahlung auf ein Lesegerät im Inneren des Buses gehalten werden.

Auf eurer Kredit-/Bankkarte muss dieses Symbol zu sehen sein, damit ihr kontaktlos bezahlen könnt: 

Kreditkarten oder Debitkarten (Bankkundenkarten, Bankomatkarten), die nicht im Vereinigten Königreich ausgestellt wurden, mit denen manchmal das kontaktlose Bezahlen möglich ist, sind die AMEX- (American Express), Mastercard-, Maestro-, Visa- und V-Pay-Karten.

Achtet jedoch auf etwaige Transaktionsgebühren seitens eurer Bank, wenn ihr diese Methode benutzen wollt. 

Bei den NFC-/Kontaktlos-Karten besteht die gleiche Preisdeckelung wie bei der Oyster Card, man zahlt also nie mehr, als man für eine Tageskarte ausgegeben hätte. 

Man kann auch die „Hopper Fare“ nutzen. Dann erhält man allerdings nicht die Rabatte, die man bei der Visitor Oyster Card bekommt. 


Oyster Cards

Die Oyster Card ist eine Chipkarte aus Plastik, auf der die Fahrkarten für alle Londoner Verkehrsmittel gespeichert werden können. 

Der Inhaber erhält auch *Ermässigungen unter anderem bei einigen Attraktionen, Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Veranstaltungsorten. 

Es gibt zwei Arten von Karten, die Visitor Oyster Card und die reguläre Oyster Card. Beide funktionieren recht ähnlich. 

Beide basieren auf dem Guthaben- oder Prepaid-Prinzip, was bedeutet, dass das Ticket je Fahrt abgebucht wird, je nach Zone (es gibt davon 9) und je nachdem, ob die Fahrt zur Stosszeit stattfindet oder nicht.

Dabei wird auch eine Obergrenze pro Tag eingehalten, wodurch die Kosten niedriger ausfallen, als beim Kauf einzelner Tickets.

Beide Karten beinhalten die Fahrt mit: Bussen, Strassenbahnen, U-Bahnen (des London Underground, auch Tube genannt), DLR, London Overground, TFL Rail, den meisten Bahnen der National Rail in London, der Seilbahn von Emirates Air Line und den Booten von River Busses (MBN Thames Clippers).

Jeder Fahrgast benötigt eine eigene Karte, das heisst, eine Familie kann sich keine Karte teilen.  

Was die Kosten betrifft, so sind da der Preis für die Karte selbst, momentan 5£, und zusätzlich die Kosten für das, was ihr auf die Karte lädt.

Die Karte verfällt allerdings nie, und man kann sie aufladen, wann immer man sie wieder verwenden möchte oder muss.

This is a photo of the London Oyster Card
Photo by: Frank Murmann | public domain

Die Karte kann man in einer App, in einem der über 4.000 Geschäften der Umgebung, den sogenannten Oyster Ticket Shops, in Visitor Centres, an den Kiosken in den U-Bahn-Stationen und an vielen weiteren Orten aufladen.

Und solltet ihr die Oyster Card zur Hand haben wollen, wenn ihr am Flughafen landet, dann könnt ihr sie über das Internet kaufen und im Voraus zustellen lassen. 

* Keines der Angebote ist wirklich sensationell, und man erhält meist bessere Ermässigungen beim Kauf eines Tourist Attraction Discount Pass. Der TurboPass, eines dieser Touristentickets, beinhaltet eine kostenlose Visitor Oyster Card. 


Travelcard

Travelcards sind Prepaid-Karten, die uneingeschränkte Fahrten innerhalb bestimmter Zonen bieten (Zohnenfahrscheine). 

Bei den Bussen gibt es keine „Zonen“, daher kann man alle Arten von Travelcard verwenden. 

Wenn ihr jedoch auch andere Verkehrsmittel benutzen wollt, die U-Bahn etwa, dann sind diese Tickets für euch noch nützlicher. 

Man kann sie entweder im Voraus bestellen (man bekommt dann Tickets aus Papier) oder nach der Ankunft erwerben (dann benutzt man eine Oyster Card aus Plastik mit aufgedrucktem Travelcard-Logo).

Oyster Card or Travel Card

Es gibt unterschiedliche Travelcards je nach Dauer. Die für Besucher relevanteste ist die „1-Day Travelcard“. (Es gibt auch solche für einen Monat oder ein Jahr.)

Man braucht die 1-Day Travelcard eigentlich nicht, denn bei der Oyster Card erfolgt eine Deckelung der Summe, die man an einem Tag verrechnet bekommen kann. 

Man zahlt sogar drauf, wenn man die 1-Day Travelcard einer regulären Oyster Card vorzieht. 

Im Allgemeinen kann man sagen, dass man als Tourist kaum mehr als die Zonen 1-2 befahren wird, ausser man wohnt in der Zone 3 oder noch weiter ausserhalb. 


FAHRPREISE

Es gibt einige Auswahlmöglichkeiten bei den Tickets für die Londoner Busse. 


Fahrpreis-Option 1: Hopper Fares

Die Bezahlung mit Kredit-/Debitkarte oder Oyster Card berechtigt den Fahrgast zur Nutzung des Fahrpreises „Hopper Fare“. 

Mit der Hopper Fare darf man den Bus (oder die Strassenbahn) innerhalb einer Stunde ab dem ersten Kontakt der Karte wechseln. Man kann damit in der Zeitspanne auch unbegrenzt fahren. 

Man muss zwar trotzdem jedes Mal beim Einsteigen in einen Bus (oder eine Strassenbahn) die Karten auf das Gerät halten, aber es wird kein Fahrpreis berechnet. 

Seit 2023 kostet die Hopper Fare: 

Erwachsene: 1,65 £

Kinder im Alter von 11-15 Jahren: Ermässigung für Inhaber der Young Visitor Discount Oyster Card

Kinder bis 10 Jahre: kostenfrei mit einer Begleitperson 

Auch bei den Hopper Fares gibt es eine Deckelung pro Tag, das heisst, man zahlt höchstens 4,95£ pro Tag. 

Wenn man zum Beispiel zwei Stunden vormittags in Bussen verbringt, eine am Nachmittag und eine am Abend, dann werden die Kosten bei 4,95£ gedeckelt. 

Die Obergrenze pro Woche beträgt 23,30£, wenn man also 5, 6 oder 7 Tage dort sein wird, dann ist ein „Week Bus Pass“, der auf die Oyster Card geladen wird, vielleicht eine gute Wahl. 

Zu beachten ist allerdings, dass ein One Week Bus Pass von Montag bis Sonntag gültig ist. Trifft man zum Beispiel an einem Freitag ein, ist das dann KEINE gute Wahl, denn man würde das Ticket nur kurzfristig nutzen können. 


Fahrpreis-Option 2: One-Day Bus Pass

Solltet ihr nicht kontaktlos mit Kredit- oder Bankkarte zahlen können und auch keine Oyster Card kaufen wollen, dann gibt es noch den „One Day Bus Pass“ zur Auswahl. 

Das ist eine Fahrkarte in Papierform, mit der man unbegrenzt bis 4:29 Uhr des Folgetages fahren darf. 

Man bekommt sie bei vielen Anbietern, die auch die Oyster Card verkaufen: U-Bahn-Stationen, Oyster-Card-Läden, Ticketschaltern in Bahnhöfen und den Transport for London Visitor Centres. 

Seit 2022 kostet die One Day Bus Pass 5,50£. 


REISEPLANUNG

Unterstützung bei der Planung eurer Reise durch London bieten verschiedene Quellen.

The London Bus and Night Bus Map
Photo By: Transport of London |  Attribution-Share Alike 4.0 International

Plan a Journey Website

Auf der Webseite Plan A Journey (auf Englisch) von London Transport kann man die Namen bekannter Sehenswürdigkeiten oder U-Bahn-Stationen eingeben. 

Anhand dieser Informationen wird dann eine Route oder Strecke unter Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für euch berechnet. Es gibt auch Optionen für diejenigen, die lieber mit dem Rad fahren oder zu Fuss gehen möchten. 


Karten-PDFs

Eigene Liniennetzpläne bestimmter Buslinien (sog. „spider maps”) kann man als PDFs herunterladen. 


Etwa die Pläne London Bridge - Night Buses, London Zoo und Primrose Hill, und Tower of London 

Auf diesen Karten sieht man die Zielorte und die verschiedenen Routen dorthin, einschliesslich der Busse, U-Bahnen und Züge der National Rail. 


Apps

Es gibt ein paar Apps, die auch nützlich sein können.

In der TfL Go App kann man seine Reise planen und einen Live-Routenplan sehen, und man erhält aktuelle Infos zu den Fahrzeiten von Bussen, Zügen und Strassenbahnen. 

In der „TfL Oyster and contactless app“ kann man Ticktes kaufen bzw. sein Guthaben aufladen („top up or buy a ticket anytime”) und man wird gewarnt, wenn das Guthaben niedrig ist oder das Ticket abläuft. 

Die App Citymapper London bietet auch aktualisierte Informationen zu den Routen, Pläne für den Offline-Modus, Ticketpreise und vieles mehr.


TIPPS FÜR DIE BUSFAHRT

Hier sind ein paar Tipps die Busfahrt in London. 

  1. Plant eure Fahrt im Voraus. Es schadet nicht, die Fahrpläne für die Strecken zu kontrollieren, denn nicht alle Busse fahren ganztägig.  
  2. Wenn ihr an einer Bushaltestelle steht, schaut auf die Tafel über euren Köpfen. Wenn dort steht „request stop“, dann wird der Bus vorbeifahren, wenn ihr nicht zum Anhalten auffordert. Das Zeichen dazu ist ein Winken mit der Hand oder einer Fahrkarte. Eigentlich schadet das nie, wenn ein Bus in Sichtweite ist, mit dem man fahren möchte. 
  3. Seht euch die Nummer der Linie und das Fahrtziel an, bevor ihr einsteigt. Es fahren oft mehrere Busse dieselbe Haltestelle an, ihr müsst euch also versichern, dass ihr den richtigen nehmt. Hier ist eine App vielleicht hilfreich. 
  4. Steigt vorne zu und haltet eure Fahrkarte über das gelbe Lesegerät. Aussteigen könnt ihr dann in der Mitte oder hinten, aber das Zusteigen ist (solange bis alle Londoner Busse auch hinten Geräte bekommen haben) bei den vorderen Türen meist sinnvoller.  
  5. Solltet ihr mehrere Tickets oder Geräte besitzen (z.B. ein iPhone und eine Apple Watch), dann achtet darauf, immer dasselbe zu benutzen. Man will schliesslich nicht mehr als nötig bezahlen, da es ja die tägliche Deckelung der Fahrpreise gibt. 
  6. Sucht euch rasch einen Sitzplatz. Die Busfahrer sind schnell beim Losfahren, also haltet euch an einer Stange oder Handgriffen fest. 
  7. Falls ihr euch die Sehenswürdigkeiten ansehen wollt, geht bei den englischen Doppeldeckerbussen hinauf in die zweite Etage. Die beste Aussicht hat man auf den vorderen Sitzen in der zweiten Etage, deswegen sind sie auch so beliebt. Achtet aber darauf, vor eurer Haltestelle rasch wieder nach unten zu gehen (oder noch früher), denn die Busfahrer geben einem für das Aussteigen oft nur Sekunden Zeit. 
  8. Setzt oder stellt euch nicht in den für Behinderte oder Kinderwägen vorgesehenen Bereich am vorderen Busende, ausser ihr benötigt diesen Platz, denn sonst müsst ihr aus dem Weg gehen, wenn jemand zusteigt, bei dem das der Fall ist. 
  9. In vollen Bussen kann man in der unteren Etage stehen. Haltet euch aber fest.
  10. Auf den digitalen Anzeigen im Inneren des Busses könnt ihr die Stationen sehen. Es gibt auch eine Ansage der Haltestelle. Um Auszusteigen, drückt man kurz vor der Haltestelle den roten Knopf an den Stangen im Bus. 
  11. Euer Ticket müsst ihr, anders als bei der U-Bahn, beim Aussteigen nicht an das Lesegerät halten.

LUSTIGE DETAILS ZU DEN BUSSEN IN LONDON

Bevor ihr euch an die Planung eurer Busfahrt macht, hier noch ein paar Infos und Fakten über die Londoner Busse.  

1906. Launch of the prototype electrobus on 18th April 1906. Edward Ernest Lehwess, the "moving spirit" behind the electrobus enterprise, is sitting inside the bus behind the driver

Zu den beliebtesten Fragen, die wir bekommen, zählt: 

Warum sind die Londoner Busse rot?

Die ganz simple Antwort darauf ist, dass es einst, vor mehr als 100 Jahren, mehrere Firmen mit eigenen Farben für ihre Pferdeomnibusse gab. 

Das Chaos war perfekt, als im Laufe der Jahre viele Unternehmen in der Stadt mit unterschiedlichen Fahrplänen und Regeln hinzukamen.  

Im Jahr 1933 entstand dann das London Passenger Transport Board (auch: London Transport), wo versucht wurde, die verschiedenen Firmen unter einer Dachorganisation zu vereinen. 

Eine der Firmen, die London General Omnibus Company (1856 gegründet) hatte eine Flotte purpurroter Busse, die so gestrichen waren, um sich von den anderen abzuheben. 

Die Firma war auch der grösste Betreiber in der Stadt, daher übernahm London Transport deren Farbschema für alle Londoner Busse. 

Oft wird auch folgende Frage gestellt: 

Warum sind die Londoner Busse Doppeldecker?

Die Antwort ist einfach: Es wurde mehr Transportraum für die Beförderung der Menschen benötigt. 

Das ist sogar etwas, was schon sehr früh entstand, denn der erste Doppeldeckerbus war tatsächlich eine von Pferden gezogene Kutsche!

Ab den 1920ern wurden dann die Busse ohne Pferde, wie man sie heute sieht, verwendet. 

Immer noch passen sie am besten in die engen Strassen der Stadt, was in anderen Ländern oft nicht der Fall ist. 

Heutzutage ist der rote Doppeldeckerbus ein Symbol für London, das bei Auswärtigen so bekannt ist wie die roten Telefonzellen oder die schwarzen Taxis.

About The Author

Anne Wittig - Deutsch

Anne ist in Ost-Berlin geboren und in der wiedervereinigten Stadt groß geworden. Auch wenn sie sehr viele Jahre im Ausland verbracht hat, ist Berlin immer ihr Zuhause geblieben. Als Rückgrat von Free Tours by Foot betreut sie u. a. die deutschsprachigen Blogs, und recherchiert die besten Orte, Unterkünfte und Aktivitäten in ihrer Heimatstadt. Dieser Blog wurde auf Berlins offizieller City-Website, Mainstream-Presse wie Berlingske und lokalen Blogs wie Berlinforallthefamily.com erwähnt. Über 14.000 Berlin-Besucher haben bereits an einer Stadtführung mit Free Tours by Foot teilgenommen.
Updated: November 16th, 2023
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